Nachtrag Padangbai mit dem Ausflug zum Besakih

Nachdem ich mich nach einem zwangweisen Wechsel des Hostels durch enge Gassen einen Berg hochgequält hatte, verschlief ich erstmal einen ganzen Tag.

Das war wirklich gut, denn mein Mitbringsel aus Deutschland, die doofe Erkältung, die durch stundenlanges Fliegen und die blöde Aircondition wiedergekehrt war, wütete mit stechenden Schmerzen bei jeder Bewegung. Morgens hatte ich in der Unterkunft kurz Laura kennengelernt, eine nette Schweizerin. Abends quälte ich mich mit meinen Kopfschmerzen, leeren Magen und einer strickenden Neuseeländerin namens Isabelle den Berg runter zum Abendessen um Laura zu treffen. Das war ein wirklich ereignisloser Tag. Aber: ich habe Laura kennengelernt!

Hier mein heilsamer Ausblick von meinem Wohnzimmer im Lemonhouse.

Mit ihr verabredete ich mich am nächsten Tag um zum circa eine Stunde entfernten „Muttertempel“ der Hinduisten auf Bali zu fahren, den Besakih. Da Padangbai nicht wirklich eine Touristenhochburg ist, gab es keine organisierten Touren in einer Gruppe. Aber 250.000 Rupiah für ein privat car für uns beide. Nein! Wir schlugen uns also mit bemos durch (kleine Autos mit einer geschlossenen Ladefläche mit kleinen Bänken, die als so etwas wie öffentliche Busse fungieren). Aber erst eine Teilstrecke im privat bemo und dann wurde das öffentliche, was wir im nächsten Ort zufällig am Straßenrand anhielten plötzlich zum special bemo, natürlich mit einem special Preis. Am Ende zahlten wir für eine wesentlich ungemptlichere Fahrt ungefähr das gleiche, aber es war eine lustige Fahrt. Der Tempel war leider nur ok. Ich glaube jedoch, dass das am echt bescheidenen Wetter lag. Leider war die erhoffte Fernsicht nicht vorhanden und auch der größte Vulkan Balis, der Agung versteckte sich hinter Wolken. Beeindruckend war hingegen, wie aktiv der Tempel genutzt wird. Wir waren zuerst der Überzeugung, dass ein Feiertag sein müsse, erfuhren aber, dass es dort jeden Tag von hinduistischen Gläubigen überfüllt ist. Der Besakih scheint so etwas wie das Rom Balis zu sein.

Nachdem wir das Tempelareal erkundet hatten, begann eine hoffnungslose Suche für eine Fahrtmöglichkeit zurück. Bemos? „Bemo? Only in the morning!“ Mist.Öffentliche Taxis: Fehlanzeige. Also begannen wir andere Touristen nach einer Möglichkeit zu fragen, dass sie uns in ihren Autos mit Fahrer mitnehmen können. Nach über einer Stunde ließen wir uns auf erneute Verhandlungen für einen privat car ein. „500.000 Rupiah!“ Oh mann… Am Ende wurden wir auf eine kleine Vorderbank zusammengequetscht und sicher, wenn auch komplett verschwitzt und verbogen zurück nach Padangbai gebracht. Das wir dabei über eine Stunde in einer Parade von Schulkindern feststeckten machte sie Sache nicht angenehmer, aber umso unterhaltsamer! Diese Fahrt werden Laura und ich sicher nicht vergessen. Anstatt wie geplant gegen 12 Uhr, kamen wir um 17 Uhr wieder im Lemonhouse an, so dass all unsere anderen Pläne einem gemütlichen Abendessen wichen. 

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